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An die Medien 19. Mai 2001
Presseinformation
 

Bruce Gagnon (USA), Koordinator des Weltweiten Netzwerks gegen Atomkraft und Waffen im Weltraum in München: "US-Bodenstation Bad Aibling (Echelon) ist wesentlich für die amerikanischen Pläne zur Militarisierung des Weltraums."

Im Rahmen seiner Deutschlandrundreise machte Bruce Gagnon am Freitag abend beim Münchner Friedensbündnis Station, wo er vorschlug, daß die Münchner Friedensgruppen am 13. Oktober (weltweiter Aktionstag gegen Weltraumrüstung) eine Demonstration zur Antennenenstation der USA bei Bad Aibling organisieren.

Er führte zu den Plänen der Bush-Regierung für ein nationales Raketenabwehrsystem aus, daß "Raketenabwehr" nur ein Vorwand, ein "Trojanisches Pferd" ist, um die weitergehenden Pläne für eine absolute militärische Dominanz des Weltraums voranzutreiben.

US-amerikanische Killersatelliten und Laserkanonen im Orbit wären die Zukunft, so Gagnon, wenn die Pläne umgesetzt werden. Zur Energieversorgung würden Atomreaktoren eingesetzt, die früher oder später als strahlende Trümmer in die Erdatmosphäre zurückkehrten. In den USA fließen dafür bereits erhebliche Summen und die Regierung beantragt noch viel mehr. Für die Entwicklung eines weltraumgestützten Laser gebe es eine 30 Milliarden US-Dollar Finanzierung. Das Raketenabwehrprogramm (MD) verfüge bereits über 60 Milliarden Dollar, Forderungen gingen aber bis zu 200 Milliarden Dollar.

Wegen dieser Summe werden wahrscheinlich auch Europäer, u. a. Deutschland an den Kosten beteiligt. Gleichzeitig werden weltweit Bodenstationen dazu benötigt. Deshalb gilt das Augenmerk auch den Großantennen bei Bad Aibling, die als Bestandteil des USA-Abhörsystems "Echelon" bekannt wurden.

Die Duldung dieser Einrichtung ist vielfach unbekannt und stößt bei uns auf keinerlei Verständnis.

Bruce Gagnon erklärte, daß man bei diesen Themen nicht auf die Parteien rechnen könne, sondern daß die Friedensinitiativen die Aufklärung der Bevölkerung selbst in die Hand nehmen müssen.

Franz Iberl (Münchner Friedensbündnis) stellte dar, daß die Bundesregierung von der langjährigen Linie abging, Weltraumforschung ausschließlich zivil zu betreiben und sich an der weiteren Militarisierung des Weltraums beteiligt. Die jüngst bekannt gewordenen Pläne für eigene Raketenabwehrwaffen ebenso wie die Unterstützung der amerikanischen Pläne ist nicht zu akzeptieren. Dies ist ein weiterer schlimmer Schritt bei der Umwandlung der Bundeswehr in eine Interventionsarmee.

Der Vorschlag für die Aktion in Bad Aibling am 13. Oktober stieß bei denZuhörern des Abends auf spontane Zustimmung.

Die Rundreise von Bruce Gagnon in Deutschland endet an diesem Wochenende mit Veranstaltungen in Kornwestheim, Darmstadt und Frankfurt. nbsp;

Für Rückfragen: Franz Iberl, Tel. (089) 181239

Zum "Global Network against Nuklear Power and Weapons in Space" siehe: www.space4peace.org, in Deutschland auch www.pressehuette.de nbsp;