Münchner Friedensbündnis
c/o Friedensbüro, Isabellastr. 6, 80798 München, Tel./Fax 089/2715917

An die Medien
Presseerklärung:

3. Februar 2002 (vorm.)

Skandalöse Massenfestnahmen in München
erfreulich großer Protest auch zur Verteidigung der Demokratie

Das Münchner Friedensbündnis verurteilt die Massenfestnahmen in München, die sich bis nach Mitternacht hinzogen.

Auch wir vom Friedensbündnis werden jetzt zur Ettstraße gehen, um die Freilassung aller Festgehaltenen zu fordern.

Insbesondere der rücksichtslose Umgang mit Jugendlichen, deren Unerfahrenheit ausgenutzt werden konnte, ist empörend. Sie wurden stundenlang spät in der Nacht im Freien festgehalten und wurden wie Kriminelle erkennungsdienstlich behandelt.

Das ist der "politische Unterricht" den man hierzulande für angemessen hält.

Dagegen finden wir es sehr ermutigend, daß gerade so viele jüngere Menschen sich ernsthaft gegen die Kriegspolitik der Mächtigen zur Wehr setzen, und sich von der martialischen Machtdemonstration des Staatsapparates nicht provozieren lassen.

Wir halten die politisch motivierten Festnahmen der letzten Tage für völlig ungerechtfertigt, da von den Verhafteten keinerlei Gefahr ausging.

Wir protestieren auch gegen die Verhaftung von Claus Schreer, die Samstag Mittag unter fadenscheinigen Vorwänden auf empörende Weise erfolgte. Er hatte sich nichts zu Schulden kommen lassen!

Die große Beteiligung an Protestaktionen der letzten Tage begrüßen wir ausdrücklich: Im Zeichen zivilen Ungehorsams wird nicht akzeptiert, daß als Bestandteil allgemeiner Kriegsvorbereitung das Demonstrationsrecht ausgehebelt wird.

Die durch nichts gerechtfertigten Kriege im Ausland haben schlimmste Auswirkungen im Inland, die Repression in München ist nur ein Beispiel dafür. Auf der "Sicherheitskonferenz" wird angekündigt, daß riesige finanzielle Opfer für diese aggressive Politik von uns allen gebracht werden sollen.

Wir werden die Gegenwehr wie viele andere engagierte Gruppen fortsetzen und unsere Alternativen zur militärisch orientierten Machtpolitik aufzeigen.

Franz Iberl
Tel. 089/181239 oder 2715917

Trägerkreis: Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik - Deutsche Friedensgesellschaft / Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen - Forum InformatikerInnen für Frieden u. gesellschaftliche Verantwortung - Friedensinitiative Christen in der Region München - Initiative Kirche von unten - Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit - Münchner Bürgerinitiative für Frieden und Abrüstung - Münchner Friedensforum - Mütter gegen Atomkraft München e.V. - Munich American Peace Committee - Netzwerk Friedenssteuer Gruppe München - Öffentliche Aufforderung zum gewaltfreien Widerstand gegen Rüstung und Krieg - Pax Christi München - Schwabinger Friedensinitiative - Truderinger Frauen für Frieden und Abrüstung - Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen