Münchner Friedensbündnis  - c/o Friedensbüro e.V., Frauenlobstr. 24Rgb., 80337 München misstraut der Kriegspropaganda!
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Ostermarsch München 2003

Frieden und Gerechtigkeit für alle Völker!

Nein zum Krieg


Programm Karsamstag, 19. April 2003


10:00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst
Johanneskirche, Preysingplatz

10:30 Uhr Auftaktkundgebung
Orleansplatz
(Ostbahnhof)

11:15 Uhr Start des Demonstrationszuges
zum Marienplatz

12:15 Uhr Kundgebung auf dem Marienplatz
mit Paul B. Kleiser, Verlagsleiter

Grußworte: Stadträtin Jutta Koller
Klaus-Dieter Bornemann, Betriebsrat

Programm 1115 - 1500 Uhr auf dem Marienplatz:

Schmiede-Aktion: Kanonen zu Blumen
Infomarkt
Politisches Straßentheater: „Mini-Nukes“
Musik: Alexa Rodrian, Hip-Hop-Gruppe „Das Kombinat“

Im Anschluss:
Kulturprogramm mit Aktionskunst der Münchner Jugend gegen Krieg


Münchner Friedensbündnis und Friedensbüro München e.V.


Trägerkreis: Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik · Deutsche Friedensgesellschaft / Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen · Forum InformatikerInnen für Frieden u. gesellschaftliche Verantwortung · Friedensinitiative Christen in der Region München · Initiative Kirche von unten · Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit · Münchner Bürgerinitiative für Frieden und Abrüstung · Münchner Friedensforum · Mütter gegen Atomkraft München e.V. · Munich American Peace Committee · Netzwerk Friedenssteuer Gruppe München · Öffentliche Aufforderung zum gewaltfreien Widerstand gegen Rüstung und Krieg · Pax Christi München · Schwabinger Friedensinitiative · Truderinger Frauen für Frieden und Abrüstung · Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen

Der Krieg gegen den Irak empört uns. Vergessen wir aber nicht die
anderen Kriege und Krisenherde weltweit. Vergessen wir auch nicht unsere Vision von einer besseren Welt!

Eine Stimme, die niemals stirbt

Ein unbequemer, provozierender Bürger Palästinas erhebt seine Stimme und prangert Habgier, Rücksichtslosigkeit und Brutalität an. Das herrschende Establishment bringt ihn rücksichtslos und brutal zum Schweigen. Man legt seine Leiche in eine Höhle und schiebt einen schweren Stein davor. Doch der unbequeme Provokateur tritt wieder ins Freie, und wir vernehmen seine Stimme bis auf den heutigen Tag.

Eine Interpretation der 2000-jährigen Ostergeschichte besagt, dass die Stimme, die nach einer besseren Welt verlangt, niemals sterben wird, auch wenn man sie Tag für Tag zu ersticken versucht. Die bessere Welt ist für uns eine, in der die Menschen verstehen, dass es ihnen nur dann gut geht, wenn es auch ihren Mitmenschen gut geht; sie ist eine Welt der Solidarität, des Miteinander und der Achtung vor der Natur und Umwelt. Sie ist eine Welt, die aus liebevoller Einsicht ihre Möglichkeiten für zukünftige Generationen bewahrt. Sie ist unser Gegenmodell zu jener „neoliberalen“ Ideologie, die Glück verspricht, doch Opfer fordert. Denn wachsender Reichtum einer schrumpfender Zahl geschieht auf Kosten der Verarmung immer breiterer Bevölkerungskreise, von der Naturzerstörung ganz zu schweigen.

Gemeinsam statt gegeneinander

Es wird keine friedliche Welt entstehen, wenn den Menschen immer wieder eingebläut wird, dass nur „Wettbewerb“ ihr Zusammenleben regeln kann. Es wird keine friedliche Welt auf dem Boden des militärischen „Wettrüstens“ Europas mit den USA wachsen. Es wird keine friedliche Welt geben, wenn das Recht auf Verteidigung zum Unrecht des „präemptiven“ Kriegs umdefiniert wird. Hier geht es nur noch um das Sichern der Vorherrschaft durch Krieg. Eines eindeutigen Erstschlag-Krieges von einer bewusst geplanten, nicht mehr zu überbietenden Destruktivität, die militärische und wirtschaftliche Kontrolle der USA über diese Länder sichern soll.

Die sich hier entlarvende aggressive Strategie der Erhaltung einer „globalen Wertschöpfungskette“ zeugt von einer neuartigen Perversion, die uns dazu herausfordert, sich ihr entschieden entgegenzustellen.

Es wird solange keine friedliche Welt geben, solange alle Versuche, das Ausleben patriarchaler und tatsächlich wahnsinnig gewordener Gewaltphantasien zu überwinden, als realitätsferne Utopie verspottet und von der Staatsmacht und ihren Helfershelfern in der Presse und anderswo vereitelt werden.

Die Lügen entlarven

Gerade jetzt zeigt sich, wie realitätsfern jene „Utopie“ ist, die davon ausgeht, man könne auf dem Balkan, in Afghanistan, im Nahen Osten und sonstwo auf der Welt durch Krieg Konflikte lösen. Nach dem Krieg sind diese Gebiete erst recht gekennzeichnet durch Armut, Ungerechtigkeit und kriegsbedingte Verseuchung, – nur sind diese elenden und trostlosen Zustände jetzt keine Schlagzeile mehr wert.

Im Gegenteil: Die Schlagzeilen berichten bereits vom nächsten Krisenherd. Er wird zur Befriedigung der unersättlichen Gier des militärisch- industriellen Politkomplexes über geheimdienstliche Intrigen zum Dauer- Krieg eines grenzenlos gewordenen Kapitalismus gegen die Menschlichkeit inszeniert. Diese Globalisierung denkt ausschließlich in den Kategorien des Marktes: Ware und Profit. Die oberste Maxime „Rentabilität“ kann nur dadurch funktionieren, dass die Menschen durch die Medien manipuliert, verwirrt und mit Sinnlosigkeit beschäftigt werden. Sie sollen den permanenten Betrug an der Unversehrtheit ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit nicht mehr wahrnehmen. In der Peripherie sieht es noch brutaler aus.

Hier herrscht die nackte Gewalt. Die Opfer werden einerseits als Flüchtlinge kriminalisiert und andererseits nicht mehr wahrgenommen. Wer weiß z.B. um die drei Millionen Toten der jüngsten Kriege auf dem afrikanischen Kontinent?

Wahre Menschlichkeit überwindet den Wahnsinn

Verweigern wir uns diesem längst überholten Gesellschaftskonzept, das nur auf unmenschlicher Erniedrigung, auf Tod und Zerstörung der Umwelt wachsen kann. Widerstehen wir der zynischen Machtpolitik derer, die auf Kosten anderer leben. Setzen wir der Normalität des Wahnsinns eine Menschlichkeit entgegen, die bestehende Konflikte von ihren ursächlichen Bedingungen her zu lösen sucht. Eine Menschlichkeit, die die Ängste und Befürchtungen der Gegenseite ernst nimmt. Und die im Bewusstsein unserer Verantwortung für allseitiges Wohlergehen auf der Basis sozialer wie ökologischer Gerechtigkeit Frieden sät und daher eine gute Gegenwart und Zukunft erntet.

In diesem Sinne – auch und gerade angesichts des Krieges: Haben wir Mut zur Wahrheit und Mut zur Veränderung – auch von uns selbst!


UnterzeichnerInnen des Aufrufs zum Ostermarsch München 2003

Attac, München · Dr. Dorle Baumann, MdL, SPD · Erika Bräunling, Hausfrau · Margrit Braun, Truderinger Frauen für Frieden und Abrüstung · Adolf Caesperlein, DFG/VK, CGW · Christen für eine gerechte Wirtschaftsordnung (CGW) München · Cuba-Solidaritätsgemeinschaft GRANMA · Anne Dolatschko · Anne und Dr. Rolf Eckart · Hermine Edelmann · Horst Esser, autofreileben e.V., München · Evangelische Jugend München (EJM) und MitarbeiterInnen · Petra Finsterle, Club Voltaire, München · Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, München · Gina Gillig, Bürger gegen Atomreaktor Garching e.V. · Joachim Peter Graf, Geschäftsführer · Klaus Heinemann · Beate und Norbert Henkel · Winnie Kraus · Hans Koller, langjähriger ehrenamtlicher Betriebsrats- und Gewerkschaftsfunktionär · Alfred Krätzschmar · Sigrid Lenz · Martin Löwenberg, Landesvorstand VVN/BdA · Klaus Mähler, BIFA · Friedbert Mühldorfer, VVN/BdA Bayern · Renate Müller, FI Christen in der Region München, VVN/BdA, München · Ökologisch-Demokratische Partei, ödp München · Elfi Padovan, Münchner Friedensbündnis · Elke Petersen · Grete Schaa, FI Christen in der Region München · Dr. Gertrud Scherf · Monika-Anna Seliger, Ver.di-Vorstand, Vertrauensleuteleitung LH München · Ursula Uhrig, Truderinger Frauen für Frieden und Abrüstung · Mechthild v. Walter, Stadträtin ödp · Rosemarie Wechsler, Pax Christi · Frank Winkler, Dipl.- Wirtschafts-Ing. (FH), Öffentl. Aufforderung zum gewaltfreien Widerstand gegen Rüstung und Krieg


Mahnwachen gegen Krieg

Do, 17. April 03, 1700 am Stachus
Do, 24. April 03, 1700 Marienplatz


„Ostermarsch Draußen
Ostermontag, 21. April 2003

Traditionelle Wanderung mit Picknick unterwegs von den Amperauen zum Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. Treffpunkt: 11 Uhr S-Bf. Donnersberger Brücke (S8 um 1109).

Weitere Info: Tel. 089 - 18 12 39
Münchner Bürgerinitiative für Frieden und Abrüstung (BIFA)
www.bifa-muenchen.de/omd10.html“


Die US-Regierung hat der Welt den Krieg erklärt



Mit ihrem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die irakische Bevölkerung setzen sich die US-amerikanische und die britische Regierung über den Willen der überwältigenden Mehrheit der Weltbevölkerung hinweg, ebenso wie über die ablehnende Haltung der Mehrheit der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen. Die US-Machthaber sind zur größten Bedrohung für die Menschheit geworden. Sie setzen an die Stelle des Völkerrechts die nackte Gewalt ihrer mörderischen Kriegsmaschinerie. Sie erklären alle Staaten, die sich dem Machtanspruch und den Weltordnungsplänen der USA nicht unterwerfen, zum Feind. Gleichzeitig erklären sie allen, die für Gerechtigkeit und Frieden eintreten, den Krieg.

Wir haben nur eine Wahl: Wenn die Welt nicht in Chaos und Gewalt versinken soll, dann müssen wir uns gemeinsam den „Kriegswilligen“ widersetzen.

De NEIN der Bundesregierung müssen jetzt endlich Taten folgen

Bundeskanzler Schröder hat die Kriegserklärung von Präsident Bush zurückgewiesen und an den Friedenswillen der Bevölkerung appelliert. In schrecklichem Gegensatz zu dieser Position steht die Tatsache, dass die deutsche Regierung faktisch die Kriegsführung der USA unterstützt hat und unterstützt. Damit muss sofort Schluss sein!

Unabhängig vom Kriegsverlauf gelten unsere Forderungen an die deutsche Regierung weiter:

  1. Deutschland widerruft sofort die Gewährung von Überflugsrechten für US- Kriegsverbände!
  2. Den USA wird die Nutzung von auf deutschem Boden befindlichen Militärbasen sofort verboten!
  3. Deutschland ruft die Soldaten aus den AWACS-Fliegern zurück, die im Nordirak Zielmarkierungen für die US-Bomber und -Raketen liefern!
  4. Deutschland ruft sofort seine Marineeinheiten zurück, die am Horn von Afrika Geleitschutz für US-Kriegsverbände fahren!
  5. Die deutsche Regierung protestiert offiziell gegen das Kriegsverbrechen der USA und ihren völkerrechtswidrigen Anspruch, nach eigenem Gutdünken Angriffskriege durchzuführen!
  6. Deutschland beantragt gemäß UN Resolution 377 „Für den Frieden vereinen“ sofort eine Sondersitzung der Vereinten Nationen, auf der die Aggression der USA verurteilt wird und die USA zur sofortigen Einstellung ihrer Kriegshandlungen aufgefordert werden!
  7. Deutschland beantragt beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ein Verfahren gegen den Kriegsverbrecher George W. Bush und seine Komplizen!

Wir stellen fest:

Deutsche Soldatinnen und Soldaten, die sich Befehlen widersetzen, die sie
zur Beteiligung am Angriffskrieg der USA verpflichten wollen, handeln in
Übereinstimmung mit Verfassung und Völkerrecht.

Vorgesetzte, die solche Befehle erteilen und durchsetzen wollen, leisten
Beihilfe zu einem Verbrechen.

Soldatinnen und Soldaten, die solchen Pressionen durch Desertion entkommen
wollen, handeln nach Urteilen deutscher Gerichte in Übereinstimmung mit
Recht und Gesetz.

Die USA wollen als neue Völkerrechtsregel etablieren, dass ihnen als
Welthegemon die Führung von Präventivkriegen gestattet sei. Das allgemeine
Gewaltverbot und das Prinzip der souveränen Gleichheit aller Staaten werden
damit außer Kraft gesetzt. Die Folge wäre ein Kreislauf von Krieg,
Militärherrschaft, Terror und Abschaffung der Demokratie aus Gründen der
effektiven Terrorbekämpfung.

Wer eine solche „Weltordnung“ nicht will, muss sich gegen die US-Aggression
wenden – aber nicht nur in Deklamationen, sondern vor allem in Taten, wie
wir sie von der deutschen Regierung fordern.



www. muenchner-friedensbuendnis.de
Friedensbüro München
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