Rede von Frishta Samim Vertreterin zur Kundgebung der Sympathisanten der „Solidarity Party of Afghanistan“ in Europa
am Antikriegstag, 1. September 2021 in München
Ich möchte hier als Vertretung der Solidarity Partei Afghanistan über die große Tragödie sprechen, die sich in meinem Land, Afghanistan, ereignet hat. Afghanistan wurde nach 20 Jahre Besetzungen unter Führung der USA wieder an die Taliban verschenkt.
Ghanis Marionettenregierung in Kabul, die sich aus Kriegsherren, Kriegsverbrechern, Mafiosi und islamischen Fundamentalisten zusammensetzte, konnte den Taliban nicht einmal einen Monat lang Widerstand leisten. Obwohl Ghani und sein Gefolge von Widerstand gegen die Taliban und der Verteidigung des afghanischen Volkes sprachen, flohen sie wie alle anderen Marionetten und Söldner, sobald sich die Taliban Kabul näherten.
In den letzten 20 Jahren war eine unserer Forderungen ein Ende der US/NATO-Besatzung und noch besser wäre es, wenn sie ihre islamischen Fundamentalisten und Technokraten mitnehmen und unser Volk selbst über sein Schicksal entscheiden lassen würden. Diese Besatzung hat nur zu weiterem Blutvergießen, Zerstörung und Chaos geführt. Sie haben unser Land zum korruptesten, unsichersten, drogenmafiösesten und gefährlichsten Ort gemacht, insbesondere für Frauen.
Wir konnten dieses Ergebnis von Anfang an vorhersagen. Alle imperialistischen Mächte fallen in Länder ein, um ihre eigenen strategischen, politischen und finanziellen Interessen zu verfolgen, versuchen aber durch Lügen und die mächtigen Konzernmedien ihre wahren Motive und Ziele zu verbergen. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass Werte wie "Frauenrechte", "Demokratie", "Nationenbildung" usw. zu den Zielen der USA/NATO in Afghanistan gehörten! Die USA waren in Afghanistan, um die Region instabiler zu machen und den Terrorismus gegen ihre rivalisierenden Mächte, insbesondere China und Russland, zu lenken und deren Wirtschaft durch regionale Kriege zu untergraben. Aber natürlich wollte die US-Regierung keinen so katastrophalen, schändlichen und peinlichen Abgang, der einen solchen Aufruhr hinterließ, dass sie gezwungen war, innerhalb von 48 Stunden erneut Truppen zu entsenden, um den Flughafen zu kontrollieren und ihre Diplomaten und Mitarbeiter sicher zu evakuieren.
Jetzt ist das afghanische Volk verängstigt und wird in eine schreckliche und unbekannte Zukunft getrieben. Die afghanischen Frauen werden eine noch dunklere und katastrophalere Zukunft erleben.
In diesen Tagen haben die Taliban in allen Teilen Afghanistans Amnestie verkündet, und ihr Slogan lautet: "Was die Freude an der Amnestie bringen kann, kann die Rache nicht bringen". Aber in Wirklichkeit töten sie jeden Tag Menschen. Erst kürzlich wurde in Nengrahar zwei Jungen erschossen, nur weil sie die dreifarbigen afghanischen Nationalflagge statt der weißen Taliban-Flagge trugen. Sie haben vier ehemalige Armeeangehörige in Kandahar hingerichtet und den jungen afghanischen Dichter Mehran Popal in der Provinz Herat verhaftet, weil er auf Facebook Anti-Taliban-Beiträge verfasst hatte, und sein Verbleib ist seiner Familie unbekannt. Dies sind nur einige wenige Beispiele für ihre gewalttätigen Aktionen trotz der schönen und geschliffenen Worte ihrer Sprecher.
Wir glauben, dass der einzige Weg für die volksnahen und demokratischen Kräfte darin besteht, die wilden Taliban zu bekämpfen. Wir glauben an die kämpferischen und bewussten afghanischen Männer und Frauen, die weiterhin für die Befreiung des Volkes kämpfen. Unsere Befürchtung ist, dass die Welt Afghanistan und die afghanischen Frauen vergessen könnte, wie unter der blutigen Herrschaft der Taliban Ende der 90er Jahre. Deshalb sollten die fortschrittlichen Menschen und Institutionen der Welt die afghanischen Frauen nicht vergessen.