Nach „sorgfältiger interner Prüfung“ habe das Organisationsteam des „Zamanand Festivals“, wie es selbst schriftlich mitteilt, dem Münchener Freidenker-Verband die Teilnahme am diesjährigen „Zamanand Festival“ untersagt. Der Widerruf der Teilnahmebestätigung sei, so Manuel Schaumann vom Organisationsteam, „in enger Abstimmung mit der zuständigen Fachstelle der Landeshauptstadt München“ erfolgt.

Das Organisationsteam begründet diese Entscheidung damit, dass das „Zamanand Festival“ für „Offenheit und Pluralität“ stehe. Da der Freidenker-Verband nicht „dieselben Werte“ vertrete, würde dessen Teilnahme am „Zamanand Festival“ dem Selbstverständnis des Organisationsteams widersprechen.

Ausschlaggebend für diese paradox anmutende Begründung sei eine „Wahlempfehlung des stellvertretenden Vorsitzenden“des Freidenker-Verbandes gewesen, in der er Positionen zum Ukraine-Krieg vertreten habe, die denen des Organisationsteams des „Zamanand Festivals“ widersprächen. Gleiches gelte für dessen Äußerungen zur Kriegsführung der israelischen Regierung in Gaza. Das Organisationsteam geht sogar noch einen Schritt weiter, indem es als weiteres Argument unliebsame Beiträge von Autor*innen in der Verbandszeitschrift des Freidenker Verbandes anführt, um den Rückzug der Teilnahmezusage zu rechtfertigen.

Wie diese Begründungen mit der in Anspruch genommenen „Offenheit und Pluralität“ des „Zamanand Festivals“ konform gehen, bleibt möglicherweise das Geheimnis des Organisationsteams und der Fachstelle der Landeshauptstadt München. Das Münchener Friedensbündnis erkennt darin einen eklatanten Verstoß gegen die Werte Offenheit und Pluralität sowie eine Verletzung der grundgesetzlich geschützten Rechte auf Meinungsfreiheit und Pressefreiheit. Wir halten dieses Vorgehen nicht nur gesellschaftspolitisch, sondern auch rechtlich für äußerst problematisch, da das „Zamanand Festival“ mit Mitteln der Landeshauptstadt München gefördert wird und ein wesentliches Element im öffentlichen Diskurs der Landeshauptstadt darstellt. Alle Gruppen, Parteien und Personen, die das öffentliche Leben in der Landeshauptstadt München mitgestalten, besitzen das Recht auf Teilnahme am öffentlichen Diskurs, insbesondere in kommunalen Räumen.

Für uns reiht sich der mittlerweile dritte Rauswurf einer Gruppierung vom „Zamanand Festival“ in eine Reihe von Maßnahmen ein, mit denen bereits in der Vergangenheit die Öffentlichkeit als Organisationsform des gesellschaftlichen Diskurses auf unzulässige Weise eingeschränkt wurde.

Wir werden es daher nicht stillschweigend hinnehmen. Vielmehr möchten wir unsere Teilnahme am „Zamanand Festival“ nutzen, um uns mit dem Freidenker-Verband zu solidarisieren und unseren Protest dort deutlich sichtbar zum Ausdruck zu bringen.

Sie sind herzlich eingeladen, unserem Protest vor Ort beizuwohnen und darüber zu berichten. Für Rückfragen steht Ihnen Herr Manfred Reuther vom Münchner Friedensbündnis (Tel. 0171 7122008) gerne zur Verfügung.

Münchner Friedensbündnis

Heinz Michael Vilsmeier

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