„Syrien ist zum Schlachtfeld der Großmächte geworden.“

(Louay Hussein, Schriftsteller und Verleger, Mitbegründer der Organisation »Den syrischen Staat aufbauen«, einer im Oktober 2011 in Damaskus entstandenen Basisgruppe)

Die USA, die EU und die Bundesregierung haben die Drohkulisse gegenüber dem syrischen Regime ständig erhöht.

Einseitige Berichterstattung und militärische Unterstützung bewaffneter oppositioneller Gruppen durch einige NATO-Staaten haben zu einer gefährlichen Eskalation beigetragen. Auch repressive Herrschaftsstrukturen und Ausbeutung müssen ohne fremde Einmischung überwunden werden, da diese stets von fremden Interessen geleitet ist und dem völkerrechtlichen Prinzip der Selbstbestimmung und der Souveränität der Staaten widerspricht.Sich mit der Bevölkerung zu solidarisieren heißt vor allem, die Gewaltspirale zu beenden und sich jeglicher Intervention von außen zu widersetzen. Ein Angriff auf Syrien könnte zum Flächenbrand werden.

Seit langem wird in Israel und den USA offen über einen militärischen Angriff auf den Iran diskutiert. Allein schon eine solche Diskussion zeugt von der völligen Missachtung des strikten Gewaltverbots, das die Charta der Vereinten Nationen allen Staaten der Welt auferlegt hat:

Art. 2(4) der UN-Charta: „Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbaren Androhung oder Anwendung von Gewalt.“

Noch einmal der syrische Schriftststeller und Oppositionelle Louay Hussein: „Ich möchte klarstellen: Wir sind gegen die Einschaltung des UN-Sicherheitsrates, weil es die Gewalt und die Spaltung im Land weiter verschärft. Die innersyrische Spaltung ist eine der gefährlichsten Entwicklungen. Rußland und China haben ihr Veto im Sicherheitsrat nicht eingelegt, weil sie Syrien oder die Syrer so sehr mögen, sondern weil sie nicht wollen, daß der Westen dem Land seinen Willen aufzwingt. Syrien ist zum Schlachtfeld der Großmächte geworden. “

Letztlich - so ein Fazit der Friedensbewegung - geht es beim Angriff auf Syrien nicht etwa um die Sorge für die gequälte Bevölkerung, sondern vielmehr um einen Auftakt für die generelle Neuordnung des Nahen Ostens, um die unbeschränkte Vorherrschaft in einer der geostrategisch bedeutendsten Regionen.

Ausführliche Quellen der Zitate und zur Syrien- und Iran-Thematik siehe:
http://www.ag-friedensforschung.de Stichworte: Syrien bzw. Iran