Alles Luther oder Thomas Müntzer ?!
Referentin und Geistlicher Impuls:
Richard Strodel
Wir feiern im Jahr 2017 500 Jahre Reformation und damit verbunden die Würdigung von Dr. Martin Luther.
In diesem politischen Samstagsgebet möchten wir an einen anderen, weniger bekannten Reformator jener Zeit erinnern, der als „Theologe der Revolution“ als politischer Theologe wirkte und neben Luther fast in Vergessenheit geraten ist. Ab dem Jahr 1521 ist der Mittelpunkt seines Denkens offensichtlich:
Der heilige Geist wirkt in jedem Glaubenden; es gibt eine Gottunmittelbarkeit, der Klerus spielt dabei keine Rolle. Aus der Gottunmittelbarkeit folgt die grundlegende Veränderung der Gesellschaft und das Ende der Gewaltherrschaft der Fürsten.
Und sogleich ergoss sich der öffentliche Zorn Luthers über ihn, den Müntzer seinerseits ebenso heftig beantwortete. Inzwischen haben, dank der Studien wie von dem evangelischen Theologen Hans-Joachim Goertz, die alt vertrauten Müntzer Klischees keine Chance mehr: Er ist weder der sozialistische Held des Bauernkrieges noch der „Erzteufel“, wie ihn Luther und seine Kirche lange Zeit hinstellte.
Entscheidend ist heute: Müntzer war ein eigenständiger Reformator. Darum sollte 2017 über ihn umfassend diskutiert werden.
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Danach : Brot und Wein
Das Politische Samstagsgebet verbindet politische Information und Aussprache mit Gebet und Meditation