EineWeltHaus

Justice on Trial – The Case of Mumia Abu-Jamal

Film und Gespräch
2. Juni 2011, 20:00 Uhr EineWeltHaus Schwanthalerstr. 80
mit Johanna Fernandez, New York, Geschichtsprofessorin und Produzentin von Justice on Trial/Justiz auf dem Prüfstand

In der Nacht des 9. Dezember 1981 gab es im damaligen Rotlichtbezirk von Philadelphia eine Schießerei, an deren Ende der Polizist Daniel Faulkner tot war und der stadtbekannte Radio-Journalist Mumia Abu-Jamal schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht wurde.

Der Polizist war weiß, der Journalist schwarz.

Mit dieser Kombination waren damals in der „Stadt der brüderlichen Liebe“ und „Wiege der amerikanischen Freiheit“ die Karten für den Ausgang der Geschichte gelegt: Obwohl Mumia Abu-Jamal noch in der Nacht im Krankenhaus und seither immer wieder seine Unschuld beteuert hat, bezahlte er das Pech, zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein, mit seiner Freiheit und muss seither jeden Tag um sein Leben fürchten.

Er wurde in dem nur zwei Wochen kurzen Prozess ein halbes Jahr später zum Tode verurteilt. Seit nunmehr 29 Jahren sitzt er in der Todeszelle - mit nach wie vor ungewisser Zukunft.

Zwar hat das Bundesberufungsgericht dieses Urteil im April 2011 zum zweiten Mal für verfassungswidrig erklärt – bis nach den Einsprüchen der Staatsanwaltschaft jedoch endgültig entschieden wird, werden weiterhin viele Monate ins Land gehen und in dieser Zeit bleibt Abu-Jamal dort, wo er schon so lange ist: neben den Hinrichtungskammern im Todestrakt, in einer winzigen, dauerbeleuchteten Zelle.

Johanna Fernandez – Produzentin von „Justice on Trial“ besucht Mumia seit 8 Jahren regelmäßig. Die Geschichtsprofessorin aus New York – mit den Schwerpunkten Geschichte der Vereinigten Staaten, Geschichte sozialer Bewegungen, politische Ökonomie amerikanischer Großstädte und afroamerikanische Geschichte – ist in der Woche vor ihrem Deutschlandbesuch bei Mumia im Todestrakt und kann also hochaktuell berichten.

„Mumias tragische Geschichte und sein skandalöser Fall sind in vieler Hinsicht beispielhaft für Amerikas Justiz. An ihm entzündet und bündelt sich die notwendige Diskussion über Rasse und Klasse in Amerika, besonders über die Beziehung zwischen der Polizei und farbigen Communitys in unseren Großstädten. Zu dieser Diskussion möchte der Film beitragen.“ Johanna Fernandez
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VeranstalterInnen: Club Voltaire München, EineWeltHaus, Rote Hilfe e.V., Ortsgruppe München
UnterstützerInnen: Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen Regionalgruppe München, MAPC-Munich American Peace Committee, RIO Revolutionäre Internationale Organisation, KulturLaden Westend, Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V.

Club Voltaire München, EineWeltHaus
Rote Hilfe e.V. Ortsgruppe München