Was ist unser, was ist mein?
Was darf keine Ware sein?
Die Gemeingüterbewegung
Referentin: Renate Börger, Rundfunkjournalistin
Die Gemeingüterbewegung
Wohlstand durch Teilen
Es gibt weitweit – im Kontrast zum Ausverkauf unserer Welt als Ware – ein Wiedererwachen des Bewusstseins von Gemeingütern, die uns gegeben sind oder die gemeinschaftlich geschaffen wurden, zu denen alle Zugang haben sollten und die kein Privateigentum und keine Ware sein dürfen.
Ob Wasser, Wissen oder das www, es geht um das, was allen gehören und von allen sorgsam gehütet werden muss.
Eine neue weltweite Bewegung der Gemeingüter, der „modernen Allmenden“ verbindet die Free-Software-Bewegung mit den Gegnern der Wasserprivatisierung, den Aktivisten für freies Saatgut und gegen die kommerzielle Patentierung des Lebens.
Es verbindet die Idee des öffentlichen Raums, die Idee der Schöpfung und bewährte Ideen aus den verschiedenste Kulturen
Neue rechtstheoretische und staatstheo- retische Überlegungen für eine gestaltete Globalisierung kommen hinzu, zum Beispiel das Konzept einer treuhändlerischen UN-Verwaltung globaler Ressourcen, oder ein Umbau des Banken- und Kreditwesens als eine „öffentliche Infrastrukturleistung“, die in demokratischer Kontrolle zu
gewährleisten ist.
Es ist an der Zeit, unseren Enthusiasmus und unsere Kreativität, unsere Mittel und Talente auf die Mehrung (und Wahrung) des gemeinschaftlichen Reichtums zu konzentrieren
Gemeingüter bieten Wege aus der Krise, aber sie haben (noch) keine systematische Anwaltschaft.
Gemeingüter gehören keinem Einzelnen, aber auch nicht niemandem.
Sie werden in unterschiedlichen Gemeinschaften, von der Familie bis zur Weltgesellschaft, geschaffen, erhalten, gepflegt und immer wieder neu definiert
Gemeingüter sind Grundlage jeden Wirtschaftens.
In einer Kultur der Gemeingüter leben meint: Gegenseitige Verantwortung anstatt Herrschaftsethik, Fairness und Gerechtigkeit anstatt einseitige Nutzenoptimierung, wechselseitige Abstimmung an-
statt Alleingang.
Es geht um die großen Gerechtigkeitsfragen unserer Zeit.
Das Handeln der Wirtschaft, des Staates und des einzelnen Menschen den Gemeingütern zu verpflichten, muss zur Grundlage wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Erfolgs werden.
Sich der Gemeingüter besinnen heißt:
Unsere Lebensbedingungen bewusst zu machen und auf allen Ebenen zu erforschen, wie viel Produktivität und Reichtum wir aus den Gemeingütern schöpfen.
Es erfordert ein grundständiges Nachdenken über die Verfasstheit der Gesellschaft. Es heißt, in Freiheit und selbstbestimmt unseren gemeinschaftlichen Reichtum nutzen, teilen und mehren.
Das Gemeingüterkonzept ist gut für eine bessere, mögliche Welt
Unsere Referentin Renate Börger hat sich mit der Gemeingüterbewegung intensiv auseinander gesetzt und vertritt die Auffassung:
“Unsere Gesellschaft braucht eine große Debatte und eine allgegenwärtige Bewegung für Gemeingüter. Jetzt „