Der Terror der Neonazis und das Versagen des Staates
Über ein Jahr ist es her, dass die Neonazis Uwe Mundlos und Uwe Bönhardt nach einem Banküberfall in Eisenach starben - der Auftakt zu einer Welle von Enthüllungen, die Politik, Gesellschaft und Sicherheitsorgane bis heute erschüttern. Denn längst ist klar: Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) konnte jahrzehntelang unentdeckt rauben und morden, während die Behörden abstritten, es könne so etwas wie extrem rechten Terror überhaupt geben. Seit Monaten versuchen Sonderermittler und Untersuchungsausschüsse von Berlin bis München nun das Versagen von Verfassungsschutz und Polizei aufzuarbeiten, in wenigen Monaten soll in München der Prozess gegen Beate Zschäpe beginnen, die einzige Überlebende des Kerns des NSU-Netzwerkes.
Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen Wie sehr haben Polizei und Geheimdienste versagt? Wie sehr waren sie verstrickt? Welche Rolle spielen die bayerischen Sicherheitsbehörden? Welche Rolle spielen die Medien? Wie eng verflochten sind die Neonazis aus Thüringen, Sachsen und Bayern? Und nicht zuletzt: Wie geht es den Angehörigen der NSU-Opfer heute? Was sagen sie zu den Ermittlungen und Enthüllungen?
Es diskutieren
Heike Kleffner, Journalistin und Referentin der Linksfraktion für den NSU-Untersuchungsausschuss im Bundestag.
Martina Renner, Thüringische Landtagsabgeordnete der Partei "Die Linke" und Mitglied des Landtags NSU-Untersuchungsausschusses.
Florian Ritter, Bayerischer Landtagsabgeordneter der SPD und Mitglied des Landtags NSU-Untersuchungsausschusses.
Angelika Lex, Anwältin der Angehörigen des Münchner NSU-Opfers Theodorus Boulgarides.
Robert Andreasch, Fachjournalist und Autor auf der Internetseite der Antifaschistischen Informations-, Dokumentations-
und Archivstelle München e.V. (a.i.d.a.).
Moderation: Thies Marsen, Hörfunkjournalist