„ZUSAMMEN:HALT“
Über „Die Gefahr des doppelten Selbstmords: Atomkrieg und Erderwärmung“ - sprach Reiner Braun (IPB) am Antikriegstag 2022. Er sieht die Menschheit an einem doppelten Scheidepunkt: Einerseits durch einen Atomkrieg und andererseits durch den Klimawandel und die Zerstörung der Biosphäre.
Beiden Gefahren kann nicht durch aggressiv ausgetragene weltweite Konfrontation, sondern nur durch kooperatives Handeln begegnet werden.
Genau dies ist das Motto der der Ökumenischen Friedensdekade 2022, das wir für die Münchner Friedenswochen übernommen haben: ZUSAMMEN:HALT
– ein bekanntes Wort, doch die Schreibweise ist ungewohnt und regt zum Nachdenken an.
Die vielfältigen Herausforderungen fordern diesen Zusammenhalt und die Zusammenarbeit aller Beteiligten: Neben den bereits genannten – Atomkrieg und Erderwärmung - denken wir an die konventionellen Kriege und Machtkämpfe weltweit, die daraus folgenden Fluchtbewegungen, den zunehmenden Hunger, an Rassismus, die soziale Ungerechtigkeit global und auch in unserem scheinbar so reichen Land.
Die meisten Probleme hängen eng zusammen und fordern daher gemeinsame Anstrengungen.
Der zweite Satzteil „HALT“ gibt bereits eine Richtung vor, nämlich Einhalt zu gebieten. Einhalt zur Aufrüstung weltweit und in unserem Land, zur Zerstörung der Umwelt, zur sozialen Ungerechtigkeit.
Hier sehen wir von den Friedens- Umwelt- und Sozialbewegungen unsere Aufgabe. Mit vielfältigen Aktionen weisen wir auf Fehlentwicklungen hin und schlagen Lösungen vor.
Und trotz aller aktuellen Probleme gibt es auch kleine positive Entwicklungen, die Hoffnung machen:
- Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit verpflichteten sich am 11. März 2022 23 Staaten „zusammenzuarbeiten, um autonome Waffensysteme zu verbieten, die nicht ausreichend berechenbar oder kontrollierbar sind, um die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen“. Deutschland gehört freilich nicht zu den Unterzeichnern. (https://drive.google.com/file/d/1XLH_84Hw5uXb1GtqmMRHVJ10R-UOxwce/view)
- Nachdem im Vorjahr der Atomwaffenverbotsvertrag ICAN in Kraft getreten ist, fand im Juni in Wien die erste Staatenkonferenz dazu statt. Deutschland hat den Vertrag ja leider nicht unterzeichnet, hat aber immerhin einen Beobachterstatus. Die Ergebnisse finden sich unter www.icanw.de
- Die Initiative „Sicherheit neu denken“ (www.sicherheitneudenken.de) ist weiter aktiv und schlägt konkrete Schritte zur Abrüstung vor.
- Und nicht zuletzt arbeiten die Friedens- Umwelt- und Sozialbewegung sowie Kirchen zunehmend zusammen, um vor allem die Gemeinsamkeiten zu sehen und die komplexen Probleme miteinander anzugehen.
Das vorliegende Programm der Friedenswochen 2022 mit Veranstaltungen zu den genannten und anderen Themen ist ein Beleg dafür.
Herzliche Einladung zur Teilnahme!