Begrüßung Elfi Padovan (Moderation), Münchner Friedensbündnis zur Kundgebung
auf der Kundgebung zum Antikriegstag 2021 in München

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde

Ich begrüße Euch zu unserer Kundgebung zum Antikriegstag in München. In über 120 Städten der Bundesrepublik finden heute Kundgebungen und Veranstaltungen zum Antikriegstag statt. Mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939 begann der Eroberungs- und Vernichtungskrieg Hitlerdeutschlands mit Millionen Tote, zerbombten Städten und unsäglichem Leid.
1945 war unsere Losung: NIE WIEDER KRIEG, NIE WIEDER FASCHISMUS !

 

Glaubt einem Kriegskind: Ohne Frieden ist alles NICHTS !

Zu meiner Jugend gehört ein Straßenbild in Ruinen, Männer mit zerschossenem Gesicht, Männer ohne Arme, Männer mit nur einem Auge, Männer ohne Beine auf einem selbstgebauten Rollbrett, Kriegswaisen, Kriegerwitwen, Albtraumerinnerungen. Selbst ein Franz Josef Strauss sagte damals:
„Wer nochmal ein Gewehr in die Hand nimmt, dem soll der Arm abfallen“.

 

Hat unser Land nichts gelernt aus dieser unbeschreiblichen Katastrophe ?

Krieg ist immer ein VERBRECHEN, von wegen Ehre, Brunnenbohren, Frauenrechte … es geht immer um geopolitische Großmachtträume – und an jedem Krieg wird auch enorm verdient. Die Waffenproduzenten reiben sich die Hände !

Bei der Dreierrunde der Kanzlerkandidaten wurde das MITMACHEN BEI KRIEGEN als Vorbedingung für die Regierungsfähigkeit eingefordert.
In welch verrückter Welt leben wir eigentlich ? Krieg ist doch die größte vorstellbare Umweltzerstörung, eine unsägliche Ressourcenverschwendung. Darüber sollten die Grünen nachdenken.

 

Heute stehen Bundeswehrtruppen wieder an der Westgrenze Russlands, die NATO übt mit 20 000-Mann-Manövern, eine ungeheuerliche Provokation. Friedenspolitik geht ganz anders.

Gleichzeitig sollen die Rüstungsausgaben Deutschlands auf 86 Milliarden Euro erhöht werden – rausgeworfenes Geld, das dringend für Schulen, Wohnungen, Krankenhäuser, Infrastruktur dann fehlt.

Wir fordern vehement ein Ende des Konfrontationskurses gegen Russland und China.

Achtet unser Grundgesetz - Deutschland wird NICHT am Hindukusch verteidigt - das haben wir doch gerade gesehen.
Empörend sind auch die deutschen Rüstungsexporte – in der Ära Merkel/ CDU gingen seit 2005 todbringende Exporte für 85 Milliarden Euro in Entwicklungsländer, denen Grundnahrungsmittel fehlen (Ägypten, Algerien) oder in Spannungs- und Kriegsgebiete – völlig illegal!

Das ist ÖL INS FEUER der zahlreichen Kriege und Konflikte.
Wir fordern einen sofortigen Waffenexport-Stopp, einen Politikwechsel und Konversionsprogramme.

 

Wo die deutsche Politik im Gefolge der NATO hingekommen ist, führt uns gerade die Katastrophe des 20 Jahre andauernden NATO-Krieges in Afghanistan vor Augen.

Die Bundeswehr war mit tausenden Soldatinnen und Soldaten beteiligt. Dieser Krieg hat hunderttausenden Menschen das Leben gekostet und nur ein verwüstetes und verarmtes Land hinterlassen, aber gleichzeitig den Terrorismus weiter befördert.
Daraus müssen Konsequenzen gezogen werden.
Wir fordern die Beendigung ALLER Auslandseinsätze der Bundeswehr!