Friedenswochen 2016
Mit den Münchner Friedenswochen wird ein Kalender zusammengestellt mit Veranstaltungen von unterschiedlichen Gruppierungen, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Umwelt einsetzen. Die drei Wochen schließen die bundesweite „Friedens-Dekade“ ein. Das Motto der Münchner Friedenswochen ist oft ähnlich oder identisch mit dem Motto der Friedens-Dekade, in diesem Jahr
Mit diesem Motto sollen Spuren erkennbar werden, die Kriege hinterlassen, aber auch auf Spuren aufmerksam gemacht werden, die zu Kriegen führen.
Die „Kriegszitterer“ des Ersten Weltkriegs, die Millionen Heimatvertriebenen, Kriegswaisen, Kriegerwitwen und Holocaust-Opfer des Zweiten Weltkrieges, genauso wie die unermesslichen Opfer der jetzigen Kriege, dazu die vor Krieg und Gewalt in ihrer Heimat geflüchteten Menschen müssten uns Warnung und Ansporn sein, Krieg zu verhindern und Konflikte ohne Militär auszutragen.
Das Gegenteil müssen wir erleben:
- Deutschland gehört mit zu den größten Waffenexporteuren. Waffen deutscher Unternehmen lassen sich an vielen Kriegsschauplätzen in der Welt finden, ob bei den sogenannten Sicherheitskräften in Mexiko oder auf dem Schwarzmarkt im Irak. Waffen wurden und werden an Saudi-Arabien geliefert, einem Regime, das an diversen Kriegen beteiligt ist.
- Auch die Bundeswehr ist Kriegspartei: In Mali, Afghanistan, im Nordirak oder in Syrien. Sie ist auch dann Kriegspartei, wenn sie wie in Syrien „nur“ Lagebilder für Angriffe liefert oder Soldaten bzw. Milizen an Waffen ausbildet.
- Die Stützpunkte der USA in Deutschland sind unentbehrlich für deren Kriegsführung.
- Die meisten Drohneneinsätze, bei denen mutmaßliche Terroristen ohne Gerichtsverhandlung getötet werden, laufen logistisch über US-Standorte in Deutschland.
- Immer noch werden Atomwaffen in Deutschland gelagert, die USA planen sogar deren „Modernisierung“.
- Der deutsche Verteidigungshaushalt – der mittlerweile eher ein Kriegshaushalt ist – soll in den nächsten Jahren deutlich ausgebaut werden.
- Anstelle der Fluchtursachen werden die Geflüchteten, vorwiegend Opfer von Kriegen, bekämpft: An den Außengrenzen der EU und durch eine Abschreckungspolitik im Inneren.
Es gibt Alternativen, zum Beispiel:
- Die Ausfuhr von Rüstungsgütern zu verbieten, vor allem in Krisenregionen und in kriegsführende Staaten.
- Initiativen zur Konversion von Arbeitsplätzen in der Rüstungsindustrie müssen wiederbelebt werden.
- Krisen- und Kriegsprävention, indem wir der aktuellen Konfrontationspolitik entgegentreten mit diplomatischer Zusammenarbeit auf gleichberechtigter Basis und Rückzug der Bundeswehr aus dem Ausland.
- Die Handelsverträge mit anderen Ländern sind so zu gestalten, dass sie die lokale Wirtschaft respektieren und nicht wie bisher durch subventionierte Waren oder Übermacht von Konzernen zerstören.
Bei den Münchner Friedenswochen wollen wir uns mit solchen Fragen auseinandersetzen und Schritte für eine gerechtere und friedlichere Welt einfordern.
Wie immer, finden sich unter den Veranstaltungen zu den Friedenswochen auch solche, die nicht unmittelbar mit unserem Motto zusammenhängen, aber die breite Spanne der Friedensthemen zeigen.
Wir laden herzlich ein, an den Aktivitäten in diesem Kalender teilzunehmen.
Münchner Friedensbündnis
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