Friedenswochen 20091.11.2009 - 22.11.2009 |
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Die Friedenswochen haben eine lange Tradition in München. Das Münchner Friedensbündnis steht für die lebendige Kontinuität dieser Veranstaltungsreihe und hofft damit in München möglichst viele Bereiche der Friedensarbeit ansprechen zu können. | |
Das Motto der Friedenswochen 2009
erinnert an den Fall der Berliner Mauer vor 20 Jahren mit seinen
positiven Folgen, aber auch seinen problematischen Seiten. Seitdem wurden neue Barrieren, Wälle und Zäune errichtet, noch höher, noch länger, noch sicherer. Festung Europa: Europa schottet sich ab vor Menschen, die aus ihrer ursprünglichen Heimat fliehen: vor Krieg, Hunger, Unterdrückung, Umweltkatastrophen. Die europäische Grenzschutzagentur FRONTEX – Jahresetat 70 Millionen Euro – soll mit schnellen Booten und modernster GPS-Technik Menschen daran hindern, europäisches Territorium zu erreichen. Die israelische Mauer in Palästina: Diese Mauer verläuft auf weite Strecken nicht auf der so genannten „Grünen Linie“ zwischen Israel und Palästina, sondern auf palästinensischem Gebiet. Eine halbe Million Palästinenser ist nun abgeschnitten von Familie, Feldern und Versorgung. Schulen, Universitäten und Krankenhäuser sind für sie zum Teil unerreichbar. Die Grenze zwischen Mexiko und den USA: Um die illegale Einwanderung zu verhindern, wird die mehr als 3000 Kilometer lange Grenze scharf bewacht. Allein im Jahr 2005 wurden 473 Tote an der Grenze aufgefunden; viele davon waren verdurstet. Weitgehend unbekannt ist der 2000 km lange verminte Grenzwall quer durch das Land Westsahara. Er trennt den von Marokko besetzten Teil Westsahara von den Regionen, die von der Unabhängigkeitsfront Polisario kontrolliert werden. Täglich bezahlen verzweifelte Menschen den Wunsch nach einer sicheren Zukunft mit ihrem Leben. Neben diesen Mauern gibt es weitere, unsichtbare: Etwa eine Milliarde Menschen leidet unter Hunger, Tendenz steigend. Handelsbeschränkungen behindern eine Entwicklung vor allem in den ärmsten Ländern. Der Kampf um Rohstoffe und Wasser verschärft sich, und auch in den Industrieländern öffnet sich die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter. Jede Mauer ist eine Absage an menschliches Miteinander, Zeugnis vom Willen zur Besitzstandswahrung und vom Versagen völkerverbindender Politik. Aber seit es Mauern gibt, werden sie überwunden. Immer gibt es Menschen, die eine Vision haben – auch wenn sie kein Visum besitzen. Und es gibt Menschen, die dazu beitragen, diese Mauern zu überwinden, überall auf der Welt. Bei den vielfältigen Veranstaltungen zu den Friedenswochen wollen wir über Mauern und andere Bedrohungen des Friedens informieren, diskutieren und über Lösungen nachdenken. Sie sind herzlich eingeladen! Quelle: Die Informationen sind den „Materialien zur Ökumenischen FriedensDekade“ entnommen. www.friedensdekade.de |