An die Medien - 1. März 2016

Heute Mittag verschickte ich die englische Version der internationalen Presseerklärung von CODEPINK (steht hier unten), jetzt auch die deutsche Fassung.

Freundliche Grüße
Franz Iberl

(Zu den Auseinandersetzungen im Vorfeld siehe http://bifa-muenchen.de/node/2242 )


CODEPINK INTERNATIONALE PRESSEERKLÄRUNG (deutsche Fassung)

The English-language original version is here: http://www.friedenkoeln.de/?p=9117

Zur sofortigen Veröffentlichung

Kontakt: Medea Benjamin, Mitbegründerin von CODEPINK, Medea@codepink.org, +1 415 235-6517
Elsa Rassbach, CODEPINK Sprecherin in Deutschland, elsarassbach@gmail.com, +49 170 738 1450
Oberst i.R. Ann Wright, CODEPINK-Delegierte nach Bayreuth, annw1946@gmail.com, +1 808 741-1141

CODEPINK benennt sieben Delegierte, die im April Bayreuth reisen werden um den Wilhelmine-Toleranz-Preis entgegenzunehmen.

CODEPINK WOMEN FOR PEACE Aktivistinnen planen eine Vortragsreise in Deutschland 7.-19. April 2016.

1. März 2016 — Am Montag benannte CODEPINK die sieben Delegierten, die nach Bayreuth reisen werden, um den Wilhelmine-von-Bayreuth-Preis für Toleranz und Humanität in kultureller Vielfalt am 15. April 2016 entgegen zu nehmen. Der Bayreuther Preis, mit 10.000 Euro dotiert, wird von den CODEPINK-Mitgliedern Toby Blomé, Martha Hubert und Barbara Briggs-Letson aus Kalifonien; Leslie Harris aus Texas; Josie Lenwell aus New Mexico; Elsa Rassbach aus Colorado und Deutschland; und Ann Wright aus Hawaii entgegengenommen werden.

CODEPINK WOMEN FOR PEACE ist eine international anerkannte US-amerikanische Friedens- und Menschenrechtsorganisation, an die schon zahlreiche Preise verliehen wurden, wie der renommierte Aachener Friedenspreis 2014.

Am 24. Februar bestätigten die Mitglieder des Bayreuther Stadtrates, dass CODEPINK den Wilhelmine-Preis in einer öffentlichen Zeremonie am 15. April 2016 verliehen bekommt. Der Stadtrat hatte bereits beinahe zwei Jahre zuvor auf Empfehlung der Bayreuther Universität beschlossen, den Preis 2016 an CODEPINK zu verleihen, und im Juni 2015 gab die Stadt eine Presseerklärung heraus, um die Preisverleihung anzukündigen.

Aber im Februar d. J. hatten Beiträge in der Zeitung The Jerusalem Post eine Debatte in den deutschen Medien über die Verleihung durch Bayreuth an CODEPINK ausgelöst. In seinen Beiträgen in der Jerusalem Post hatte der Journalist Benjamin Weinthal, ein „Research Fellow“ der neokonservativen US-amerikanischen „Stiftung für die Verteidigung der Demokratien“ (Foundation for the Defense of Democracies), dessen Führungsgremium den früheren CIA-Leiter James Woolsey zum Vorsitzenden hat, die Teilnahme der Mitbegründerin von CODEPINK, Medea Benjamin, an einer Konferenz im Iran 2014 kritisiert. Herr Weinthal hat auch behauptet, dass CODEPINK das Existenzrecht Israels verneint, was Sprecherinnen von CODEPINK wiederholt zurückgewiesen haben.

CODEPINK unterstützt wie auch die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Deutschland und den USA und viele andere Gruppen die von Palästinensern angeführte internationale Bewegung Boykott, Divestment und Sanktionen (BDS) in Bezug auf die besetzten Gebiete und befürwortet einen Konsumentenboykott von Produkten von u. a. israelischen Firmen, die unter Benutzung von Ressourcen, die den Palästinensern gehören (wie z. B. das Salz aus dem Toten Meer), produziert werden. CODEPINK hat neulich zusammen mit der US-amerikanischen Jewish Voices for Peace zu einem Boykott von Urlaubswohnungen durch AirBnB aufgerufen, die Unterkünfte für Touristen in den illegalen israelischen Siedlungen im Westjordanland anbietet.

Die Oberbürgermeisterin von Bayreuth, Frau Brigitte Merk-Erbe, hat einige Beschwerdebriefe erhalten, aber auch viele Briefe von Unterstützer*innen von CODEPINK in Deutschland, den USA, und anderswo – auch von prominenten Sprecher*innen der deutschen jüdischen Bevölkerung. Auch CODEPINK-Delegierte haben an die Oberbürgermeisterin geschrieben.
(http://www.codepink.org/letters_to_mayor_brigitte_merk_erbe).

Nach Sichtung der von CODEPINK zur Verfügung gestellten Unterlagen und einer ausführlichen Diskussion in der Stadtratssitzung am 24. Februar hat eine Mehrheit des Stadtrats die Entscheidung bestätigt, den mit 10.000 Euro dotierten Bayreuther Preis 2016 in einer öffentlichen Feier am 15. April an CODEPINK Women for Peace zu verleihen. Bei der Stadtratssitzung am 24. Februar hat kein einziges Mitglied des Bayreuther Stadtrats dafür geworben, die Preisverleihung an CODEPINK abzuerkennen, wie es die Oberbürgermeisterin vorgeschlagen hatte.

Das Mitglied der CODEPINK-Delegation nach Bayreuth aus New Mexico, Josie Lenwell, Fotografin und Psychotherapeutin, schrieb in ihrem Brief an OB Merk-Erbe: „Mindestens die Hälfte der Delegation, die nach Bayreuth kommt, ist jüdisch. Wir alle haben Familienmitglieder im Holocaust verloren und wir sind Enkel und Urenkel der Überlebenden des Holocaust. Wie könnten wir verleugnen, was geschehen ist? Wir stehen auf der Seite des jüdischen und des arabischen Volkes. Wir stehen auf der Seite aller Völker und wir sind gegen alle Versuche einer Gruppe, eine andere Gruppe zu unterdrücken. Als Juden haben wir eine lange und traurige Geschichte der Unterdrückung und des Völkermordes. Als Juden werden wir nicht unsere Unterdrückung und unseren erlebten Völkermord missbrauchen, um die Unterdrückung anderer zu rechtfertigen. Wir sind gegen Zionismus, weil wir wissen, dass Zionismus nicht Judentum ist. Keine Gruppe der Menschheit ist hat Vorrang vor, oder ist überlegen über eine ander
e Gruppe.“

Ann Wright von CODEPINK, Oberst der US-Armee im Ruhestand und ehemalige Diplomatin, die im April mit der Gruppe nach Bayreuth reist, betonte: „CODEPINK hat nie Erklärungen gemacht, die das Existenzrecht Israels verneinen. Aber wir bestehen darauf, dass Israel seine illegalen Handlungen in der West Bank und Gaza beendet. Wir sind der festen Meinung, dass sich Israel an internationales Recht halten und tatsächliche Gleichberechtigung aller seiner jüdischen und arabischen Staatsbürger*innen verwirklichen muss. Viele jüdische Israelis vertreten die gleiche Position.“

Medea Benjamin, zu ihrer Teilnahme an einer Konferenz 2014 in Teheran befragt, sagte, dass, sie nicht, wie Herr Weinthal in seinen Beiträgen in der Jerusalem Post angedeutet hat, an der 2006 von der iranischen Regierung geförderten Konferenz teilgenommen habe, zu der Mahmoud Ahmadenijad (iranischer Präsident 2005 bis 2013) auch Holocaustleugner eingeladen hatte.

„Ich bin dreimal in den Iran gereist, immer mit dem Ziel, Toleranz und Diplomatie zu unterstützen. Bei der Konferenz von 2014 war ich eingeladen, um mein neues Buch über die Drohnenkriegsführung vorzustellen. Ich reiste mit US-amerikanischen Gelehrten dorthin, die an der Vereinbarung mit dem Iran über atomwaffenfähiges Material arbeiteten, einer Sache, die CODEPINK aktiv unterstützt hat. Ich habe meine Zeit im Iran damit zugebracht, darüber zu sprechen, wie wichtig es ist, zu einem Abkommen zu kommen, um einen weiteren katastrophalen Krieg zu verhindern. Wir glauben an die Diplomatie von Mensch zu Mensch“, erklärte sie, „und wie bei jeder Diplomatie nehmen wir nicht an, dass alle Leute, die wir treffen, dieselben Standpunkte vertreten wie wir. Würde ich einen Holocaust-Leugner treffen, würde ich ihm mit deutlichen Worten sagen, dass seine Ideen empörend, unwahr, gefährlich und sehr schmerzhaft für jüdische Menschen und viele andere sind. Ebenso argumentiere ich geg
en jeden Rassisten, den ich in den USA treffe.“

Elsa Rassbach, Sprecherin von CODEPINK in Deutschland, erinnerte sich daran, dass nach der Abstimmung im Bayreuther Stadtrat am 24. Februar, sie kurz im Büro der Oberbürgermeisterin vorbeischaute, um mitzuteilen, dass CODEPINK gerne mit der Oberbürgermeisterin, der Stadt und der Universität zusammenarbeiten werde, um sicherzustellen, dass die Preisverleihung am 15. April ein Erfolg werde. „Ich hatte den Eindruck, dass die Bürgermeisterin sich wirklich über meine tolerante Einstellung gefreut hat,“ sagte Frau Rassbach, die in den USA beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen als Executive Producer arbeitete und jetzt selbständige Dokumentarfilmemacherin und Journalistin ist.

Mit dem Wilhelmine-Toleranz-Preis wurden u. a. schon Madjiguène Cissé, die Gründerin des Frauennetzes für nachhaltige Entwicklung in Afrika, Hassan ibn-Talal aus Jordanien, und der israelische Dirigent Daniel Barenboim ausgezeichnet.

In Verbindung mit der Reise nach Bayreuth zum Empfang des Preises plant die CODEPINK-Delegation eine Vortragsreise in Deutschland vom 7. bis 19. April. „Wir alle bei CODEPINK und viele andere hier in Deutschland freuen uns auf produktive Diskussionen darüber, wie deutsche und US-Bürger*innen, so wie Bürger*innen aller Länder, zusammenarbeiten können, um eine gerechtere und friedlichere Welt zu schaffen,“ sagte Elsa Rassbach.

Daten zur Vortragsreise werden demnächst veröffentlicht.

Kurze Autobiografien der CODEPINK-Delegierten sind im Anhang.

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CODEPINK - FRAUEN FÜR DEN FRIEDEN
DELEGATIONSREISE nach DEUTSCHLAND; APRIL 2016
KURZE AUTOBIOGRAFIEN DER DELEGIERTEN

Die drei mit Sternchen (*) gekennzeichnete Delegationsmitglieder werden während der ganzen Reise, die in Köln beginnt (7.-8. April) die Rednerinnen sein. Die anderen Teilnehmerinnen werden sich in Berlin am 10. April der Gruppe anschließen. Danach wird die ganze Delegation zusammen in Berlin (10.-14. April), Bayreuth (14.-16. April), Kaiserslautern/Ramstein (17.-18. April), und Stuttgart (April 18) sein, u.a. UPDATE: München, 19.April

* TOBY BLOMÉ ist aktiv in CODEPINK San Francisco und als Organisatorin tätig. 2009 begann Toby die jährlich und über Wochen stattfindenden Proteste beim LuftwaffenStützpunkt Creech AFB in Nevada zu organisieren. Die US-Luftwaffe steuert von dort aus die bewaffneten Reaper- und Predator-Drohnen für illegale, gezielte Tötungen in Afghanistan, Jemen, Pakistan, Somalia und weiteren Staaten und führt auch Tötungsaufträge für die CIA aus. Im März 2015 schlossen sich vier weitere Friedensorganisationen dem Protest von CODEPINK in Creech an unter dem Motto „Schließt Creech!“. 150 Aktivisten aus 20 verschiedenen US-Bundesländern nahmen an der Aktion teil, unter anderen 50 Kriegsveteranen. Außerdem hat Toby 2010 den monatlichen zweitägigen Protest vor dem Luftwaffenstützpunkt Beal AFB initiiert, einem Stützpunkt für Überwachungsflüge mit Drohnen vom Typ Global Hawk. Im Jahr 2012 reisten Toby und Ann Wright mit 32 anderen US-AmerikanerInnen als Teil einer CODEPINK-Fried
ensdelegation nach Pakistan, um sich mit Opfern von US-Drohnen-Angriffen zu treffen. Toby ist im Ruhestand und hat als Physiotherapeutin und als Lehrerin gearbeitet. Sie ist Mutter zweier Kinder aus einer multikulturellen türkisch-amerikanischen Ehe. Sie hat in Istanbul gelebt und gearbeitet. Wegen ihrer Erfahrungen ist sie sehr besorgt über die schlimmen Auswirkungen des US-„Krieges gegen den Terror“ für muslimische Länder.

BARBARA BRIGGS-LETSON ist eine pensionierte Krankenschwester und Hebamme und auch als Großmutter eine Friedensaktivistin. Sie hat sich mit den Familien von Drohnen-Opfern in Pakistan getroffen und weiß sehr gut, was es heißt, wenn von „Kollateralschäden“ durch US-Drohen gesprochen wird. Sie hat gegen die Ausbildung und die Tätigkeit von Drohnen-Piloten bei den Luftwaffenstützpunkten Creech AFB in Nevada und Beale AFB in Kalifornien protestiert. Beim interimistischen US-Botschafter und bei Vertretern des pakistanischen Militärs in Islamabad hat sie gegen die Drohnenpolitik der USA argumentiert.

LESLIE HARRIS ist eine Basisaktivistin, Organisatorin und Koordinatorin für CODEPINK im Großraum Dallas, für die „North Texas Light Brigade“ und in der Ortsgruppe 106 von „Veterans For Peace“. Als Erzieherin und Mutter dreier Kinder, die in Texas lebt, hat sie ihre Bestürzung über die Politik von George W. Bush als Gouverneur von Texas und später als Präsident in die Friedens- und Gerechtigkeitsbewegung eingebracht. Sie ist im Beirat des Dallas Peace Center, ist ein Gründungsmitglied des North Texas Civil Rights Project und sie gehört zu den „Dallas Six“, einer Gruppe von Bürgern, die mit Gerichtsprozessen versuchen, die Meinungs- und Rede-Freiheit zu schützen.

MARTHA HUBERT ist eine Aktivistin aus der CODEPINK-Gruppe San Francisco. Sie beteiligt sich an einer wöchentlich stattfindenden Mahnwache im Stadtzentrum von San Francisco, die sich auf Themen von Frieden und Gerechtigkeit konzentriert, wie „Black Lives Matter“, Klima-Gerechtigkeit, "Stoppt die Massenverhaftungen", Freiheit für Chelsea Manning und Mumia Abu Jamal, Beendet die Bombardierung Jemens, und Stoppt die Killerdrohnen. Sie hat mehrfach die Proteste in Beale AFB und Creech AFB mitorganisiert und daran teilgenommen, und sie gehörte zu der Gruppe von 34 AktivistInnen, die im Frühling 2015 vor Creech verhaftet wurden – ihre zweite Festnahme dort. Martha hat Kunst und Architektur studiert und verdiente ihren Lebensunterhalt viele Jahre als Künstlerin (marthahubert.com). Ihr Schwerpunkt lag zuerst bei Drucktechniken, später bei der Malerei. Sie ist als Ehrenamtliche in einem Wohn- und Behandlungszentrum für einkommensschwache Menschen, die an AIDS erkrankt sind, tätig.
Außerdem ist sie Mitglied des San Francisco Threshold Chores – die Frauen singen in Hospizen und für andere, die im Sterben liegen. (thresholdchoir.org)

JOSIE LENWELL ist seit dem Vietnamkrieg Friedensaktivistin. Sie ist im Bundesland New Mexico ansässig und seit langem Mitglied von CODEPINK, „eine Basisbewegung für Frieden und soziale Gerechtigkeit, die sich dafür einsetzt, US-bezahlte Kriege und Besatzungen zu beenden, sich weltweit gegen Militarismus zu stellen und finanzielle Ressourcen umzuleiten in das Gesundheitswesen, Bildung, Öko-Arbeitsplätze und andere lebensbejahende Aktivitäten.“ In dem Buch „Remarkable Women of Taos“ finden sich mehrere Artikel über ihr Leben als Aktivistin, Fotografin und Psychotherapeutin.

* ELSA RASSBACH ist eine der Mitbegründer*innen der deutschen “Drohnen-Kampagne“ und hat dazu beigetragen, die Diskussionen über die Rolle der Bundesregierung in der Unterstützung von rechtswidrigen Tötungen mittels Drohnen durch die USA über dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein anzustoßen. Sie wurde inspiriert durch ihre Teilnahme an Protesten von CODEPINK an den US-Stützpunkten Creech und Beale und hat auch mit CODEPINK am Gaza-Freiheitsmarsch in Kairo 2009 und in einer Delegation nach Gaza 2012 teilgenommen. Elsa ist in den USA geboren und aufgewachsen; ihr Vater ist 1938 aus Deutschland emigriert. Als Studentin an der Filmakademie in Berlin (DFFB) in den späten 60er und frühen 70er Jahren war sie aktiv in den Protesten gegen den Vietnam-Krieg. Im Folgenden arbeitete sie über 20 Jahre lang in New York und Boston als Produzentin für das öffentlich-rechtliche Fernsehen und als unabhängige Filmemacherin und Drehbuchautorin, wo sie vor allem für ihre preisgekrönte A
rbeit bekannt wurde, die die Geschichte der Arbeiterbewegung in den USA und die Kämpfe der Afroamerikaner*innen ins US-Abendfernsehen präsentierte. Seit den 90er Jahren nimmt sie auch Aufträge in Deutschland an. Nach dem Überfall der USA auf Irak 2003 bekam bei ihr die Friedensarbeit oberste Priorität. Sie arbeitet mit mehreren US-amerikanischen und deutschen Gruppen zusammen, u.a. CODEPINK, UNAC (United National Antiwar Coalition), DFG-VK und ATTAC.

* ANN WRIGHT hat 29 Jahre lang in der US-Armee und im Reservekorps gedient und hat als Oberst ihren Abschied genommen. Sie hat außerdem 16 Jahre lang im Diplomatischen Dienst der USA gearbeitet - in den US-Botschaften in Nicaragua, Grenada, Somalia, Usbekistan, Kirgisistan, Sierra Leone, Mikronesien, Afghanistan und der Mongolei. Im März 2003 hat sie aus Protest gegen den Irak-Krieg den Dienst quittiert. In ihrem Rücktrittsschreiben hat sie auch ihre Besorgnis über die unausgewogene Politik der USA in den israelisch-palästinensischen Fragen erwähnt. Ann Wright hat gegen die Kriege in Afghanistan und im Irak, und gegen das rechtswidrige US-Militärgefängnis in Guantanamo auf Kuba protestiert. Sie hat sich mehrmals gegen die Blockade Gazas durch Israel als Passagierin auf den Gaza-Freedom-Flotillas, in den Jahren 2010, 2011 und 2015 gestellt, gegen den Einsatz von Killer-Drohnen, gegen die Verfolgung von Whistleblowern, und gegen die fortgesetzte Militarisierung der Welt durch di
e USA. Sie ist Mitautorin des Buches „Dissent: Voices of Conscience“ [„ Dissidenten: Stimmen des Gewissens“]. Sie hat an der Creech AFB in Nevada, die eine Schlüsselrolle im Drohnenkrieg der USA spielt, protestiert und wurde dort wegen Aktionen des zivilen Ungehorsams verhaftet.



Englische Fassung

Wir geben hier die internationale Pressemitteilung von CODEPINK unterstützend weiter und sehen sie sowohl überregional als auch für unsere Arbeit als sehr bedeutsam an - ich nehme an englisch ist bei diesem Thema mit internationaler Beachtung ok (oben die spätere deutsche Fassung)

- zur Erinnerung: der Bayreuter Stadtrat bleibt bei seiner Preisverleihung an CODEPINK trotz heftiger israelischer Gegenaktivität.

Freundliche Grüße
Franz Iberl

Text auch als PDF


CODEPINK INTERNATIONAL PRESS RELEASE

FOR IMMEDIATE RELEASE

Contact: Medea Benjamin, co-founder of CODEPINK, Medea@codepink.org, +1 415 235-6517
Elsa Rassbach, CODEPINK spokesperson in Germany, elsarassbach@gmail.com, +49 170 738 1450
Colonel Ann Wright (retd.), a CODEPINK delegate to Bayreuth, annw1946@gmail.com, +1 808 741-1141

CODEPINK Announces the Seven Delegates Going to Bayreuth to Receive the 2016 Wilhelmine Tolerance Prize

CODEPINK WOMEN FOR PEACE Activists Plan a Speaking Tour in Germany April 7th – 19th

March 1, 2016 — On Monday CODEPINK announced the names of the seven delegates who will travel to Bayreuth, in the German state of Bavaria, to receive the 2016 Wilhelmine von Bayreuth Prize for Tolerance and Humanity in Cultural Diversity on April 15th.

The Bayreuth prize of 10.000 euros (about US $11,000) will be received by CODEPINK members Toby Blomé, Martha Hubert, and Barbara Briggs-Letson of California; Leslie Harris of Texas; Josie Lenwell of New Mexico; Elsa Rassbach of Colorado and Germany; and Ann Wright of Hawaii.

CODEPINK, Women for Peace, is an internationally recognized U.S. peace and civil rights organization that has previously received numerous awards, including the prestigious Aachen Peace Prize in Germany in 2014.

On February 24th, the members of the City Council of Bayreuth voted to confirm that Bayreuth will hold a public ceremony to bestow the 2016 Wilhelmine Prize on CODEPINK on April 15th. The city council members had already voted nearly two years ago, on the recommendation of the University of Bayreuth, to grant the 2016 award to CODEPINK, and in June 2015 the city issued a press release announcing the award.

But in February, articles published in The Jerusalem Post had sparked debate in the German media about Bayreuth granting the award to CODEPINK. In his articles for the Post, journalist Benjamin Weinthal, a research fellow with the neo-conservative U.S. Foundation for the Defense of Democracies headed by former CIA Director James Woolsey, criticized the participation of CODEPINK co-founder Medea Benjamin in a conference in Iran in 2014. Mr. Weinthal also asserted that CODEPINK denies the right of Israel to exist, which CODEPINK spokespersons have repeatedly repudiated.

CODEPINK, along with many other organizations such as Jewish Voice for Peace in the U.S. and Germany, supports the Palestinian-led international Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) movement with respect to the Occupied Territories and advocates a consumer boycott of products made and sold by Israeli firms using resources like Dead Sea salts that belong to the Palestinian people. CODEPINK recently joined Jewish Voice for Peace in a call to boycott vacation apartment rentals by airbnb, which markets temporary lodgings for tourists in the illegal Israeli settlements in the West Bank.

Bayreuth’s mayor, Brigitte Merk-Erbe, received some letters of complaint but also many letters from CODEPINK supporters in Germany, the U.S., and elsewhere, also from prominent German Jewish spokespersons, and the CODEPINK delegates themselves wrote letters to the mayor. (http://www.codepink.org/letters_to_mayor_brigitte_merk_erbe)

After the Bayreuth city council members had reviewed the documents provided by CODEPINK, and following a lively debate in the city council meeting of February 24th, a majority of council members voted to reconfirm the commitment to bestow Bayreuth’s 10,000 euro award in 2016 on CODEPINK, Women for Peace, in a public ceremony on April 15th. At the meeting on February 24th, not one member of the Bayreuth City Council spoke for revoking the award to CODEPINK as the mayor had proposed.

The CODEPINK delegate to Bayreuth from New Mexico, Josie Lenwell, a photographer and psychotherapist, wrote in her letter to Mayor Merk-Erbe: "At least half of the delegation coming to Bayreuth is Jewish. We all lost family in the holocaust and we are the grandchildren and great grandchildren of the survivors of the holocaust. How could we deny what happened? We stand with the Jewish people and the Arab people. We stand with all people and we oppose any attempt by one group to oppress another. As Jews we have a long and sad history of oppression and genocide. As Jews we will not use our oppression and genocide to justify oppression of another. We oppose Zionism knowing full well Zionism is not Judaism. No group of people has priority or superiority over another."

CODEPINK’s Ann Wright, a retired U.S. Army Colonel and former U.S. diplomat who is coming with the group to Bayreuth in April, reiterated: "CODEPINK has never made statements denying the right of the State of Israel to exist. But we do insist,” said Colonel Wright, "that Israel stop its illegal policies in the West Bank and Gaza. We are firm that Israel must adhere to international law and also implement true equality for all its Jewish and Arab citizens. Many Jewish Israelis advocate the same positions.”

Asked about the conference she attended in Teheran in 2014, Ms. Benjamin said that, contrary to what Mr. Weinthal had implied in his Jerusalem Post articles, she definitely did not attend the 2006 Iranian government-sponsored conference to which Mahmoud Ahmadinejad, who was president of Iran from 2005 to 2013, invited Holocaust deniers.

“I have traveled to Iran three times,” said Ms. Benjamin, “always on missions to advocate tolerance and diplomacy. At the 2014 conference, where I was invited to speak about my new book on Drone Warfare, I traveled with U.S. scholars working on the Iran nuclear deal, something that CODEPINK has been actively supporting. I spent my time in Iran talking about the importance of coming to a deal so that the people in the region could avoid another disastrous war. We believe in people-to-people diplomacy,” she explained, "and as with all other diplomacy, we do not assume that all people we meet will necessarily have all the same viewpoints we do. Certainly if I were to encounter a Holocaust-denier, I would definitely tell that person in no uncertain terms that such ideas are outrageous, untrue, dangerous, and also very painful to Jewish people and many others; likewise I would argue against any racist I met in the United States.”

Elsa Rassbach, CODEPINK’s spokesperson in Germany, recalled that following the vote in the Bayreuth City Council on February 24th, she stopped by Mayor Merk-Erbe’s office to convey that CODEPINK looks forward to working with the mayor, the city, and the university to ensure the award ceremony on April 15th is a success. “I thought the mayor seemed genuinely pleased at my tolerant attitude,” said Ms. Rassbach, who was a public television executive producer in the U.S. and is now an independent documentary filmmaker and freelance journalist.

Wilhelmine Tolerance Prize laureates include Madjiguène Cissé, founder of the Women’s Network for Sustainable Development in Africa; Hassan ibn Talal of Jordan; and the Israeli conductor Daniel Barenboim.

In conjunction with traveling to Bayreuth to receive the award, the CODEPINK delegates are planning a speaking tour in Germany from April 7th to April 19th. “All of us in CODEPINK, and so many here in Germany, are eagerly looking forward to productive discussions about how U.S. and German citizens, as well as citizens in countries everywhere, can work together to bring about a more just and peaceful world,” said Ms. Rassbach.

Details regarding the tour will soon be announced.

AUTOBIOGRAPHIES written by the seven CODEPINK delegates are attached below.

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AUTOBIOGRAPHIES

CODEPINK, WOMEN FOR PEACE
DELEGATION TO GERMANY, APRIL 2016

The three members of the delegation designated by asterisks (*) will be the speakers throughout the tour that will begin in Cologne (April 7-8). The remaining members of the delegation will join the group in Berlin on April 10th. The entire delegation will thereafter be together in Berlin (April 10-14), Bayreuth (April 14-16), Kaiserslautern/Ramstein (April 17-18), Stuttgart (April 18-19) and other places.

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* TOBY BLOMÉ is an organizer with San Francisco CODEPINK. In 2009 Toby began organizing the continuing annual weeklong protests at Creech AFB in Nevada, where the U.S. Air Force uses armed Reaper and Predator drones for illegal targeted killing in Afghanistan, Yemen, Pakistan and Somalia and elsewhere, including killing for the CIA. At Creech in March 2015 CODEPINK was joined by four other peace organizations for a "Shut Down Creech" protest. 150 activists from 20 different states, including over 50 war veterans, participated. In 2010 Toby also initiated the monthly two-day protests at Beale AFB, a military surveillance base with Global Hawk drones in California. In 2012 Toby and Ann Wright traveled to Pakistan with 32 other Americans as part of a CODEPINK peace delegation to meet with victims of U.S. drone attacks. Toby is a retired physical therapist and former teacher. She mothered two Turkish-American children in a cross-cultural marriage and lived and worked in Istanbul. Th
ese experiences helped foster her deep concern about the impact of the US “War on Terror” in Muslim countries.

BARBARA BRIGGS-LETSON is a peace-activist grandmother, retired nurse and lay-midwife. She has met with drone victim families in Pakistan and knows, deeply, about "collateral damage" from US drones. She has protested drone training and piloting at Creech USAFB in Nevada and Beale USAFB in California, and she has spoken against US drone policy with the acting US Ambassador and with Pakistani military officials in Islamabad.

LESLIE HARRIS is a grassroots activist and organizer and Coordinator for CODEPINK Greater Dallas, the North Texas Light Brigade, and Veterans For Peace Chapter 106. As an educator and mother of three residing in Texas, her alarm over the policies of George W. Bush as governor and then as U.S. president propelled her into the peace and justice movement. She is an Advisory Board member of the Dallas Peace Center, a founding member of the North Texas Civil Rights Project, and one of the "Dallas Six," a group of citizens involved in legal actions to protect free speech.

MARTHA HUBERT is an activist with San Francisco CODEPINK. She maintains a weekly vigil in downtown San Francisco, focusing on peace and justice issues such as Black Lives Matter, Climate Justice, Stop Mass Incarceration, Free Chelsea Manning, Free Mumia Abu Jamal, Stop Bombing Yemen and Stop Killer Drones. She has been an organizer and protested multiple times at Beale and Creech Air Force Bases, where she was one of the 34 arrested last spring, her second arrest at Creech. Martha studied art and architecture and made her living as an artist for many years (marthahubert.com). Her focus was printmaking, and later, painting. She also volunteers in a residential treatment center for low-income residents of San Francisco suffering from AIDS and is part of the San Francisco Threshold Choir, an initiative of women who sing in hospices and end of life situations (thresholdchoir.org).

JOSIE LENWELL has been an antiwar activist since the Vietnam War. Based in New Mexico, she is a long-standing member of CODEPINK, "a grassroots peace and social justice movement working to end US -funded wars and occupations, to challenge militarism globally and to redirect our resources into health care, education, green jobs and other life-affirming activities." Articles on her life as an activist, photographer and psychotherapist are included in the book "Remarkable Women of Taos."

* ELSA RASSBACH is a co-founder of the German Drone Campaign network (“Drohnen-Kampagne”) and helped launch discussions about the German government’s role in supporting illegal U.S. drone killings via AFB Ramstein. Inspired by participation in CODEPINK protests at AFB Beale and AFB Creech, she was also with CODEPINK on the Gaza Freedom March in in Cairo in 2009 with the delegation to Gaza in 2012. Elsa was born and raised in the U.S.; her father left Germany in 1938. As a student at the Berlin film academy in the late 1960s/early 1970s, she worked with GIs in Germany resisting the Vietnam War. She had a 20-year career as a public television producer and independent filmmaker/screenwriter in Boston and New York and is best known for her award-winning work to bring the history of American labor and struggles of black people to prime time U.S. television. Since the 1990s she has also accepted filmmaking and journalism assignments in Germany. After the U.S. invasion of Iraq
in 2003, peace activism became her top priority. She works with several U.S. and German organizations, including CODEPINK, UNAC (United National Antiwar Coalition), DFG-VK (the German section of War Resisters International) and attac.

* ANN WRIGHT is a 29-year veteran of the U.S. Army/Army Reserves and retired as a Colonel. She also served as a U.S. diplomat for 16 years in US Embassies in Nicaragua, Grenada, Somalia, Uzbekistan, Kyrgyzstan, Sierra Leone, Micronesia, Afghanistan and Mongolia. She resigned from the U.S. government in March 2003 in opposition to the Iraq war. In her letter of resignation she mentioned her concern over the unbalanced U.S. policies on Israeli-Palestinian issues. She has protested the wars on Afghanistan and Iraq, the unlawful U.S. military prison in Guantanamo, Cuba, challenged the Israeli blockade of Gaza as a passenger on the 2010, 2011 and 2015 Gaza Freedom Flotillas, the use of assassin drones, the persecution of whistleblowers and U.S. militarization of the world. She is the co-author of "Dissent: Voices of Conscience." She has protested at the key U.S. drone base, Creech AFB in Nevada, and been arrested for civil disobedience there.