Zurück zur Ostermarschseite 2015


Griechenland erlebt eine dramatische Situation und steht im Zentrum heftigster Angriffe der EU-Eliten. Diese hatten mit ihren Beamten quasi von außen die Regierung übernommen und das Land immer mehr ins Elend gesteuert. Eine vernünftige Perspektive war schon lange nicht mehr erkennbar, ein Politikwechsel überfällig.
Bei den ersten Verhandlungen der neuen griechischen Regierung mit der EU werden die Machtverhältnisse im Euroraum deutlich. Obwohl die neoliberale Politik - von der Troika aufoktroyiert - die Krise in Griechenland verschärft hat, hält die Troika daran fest und setzt alles daran, dass in Griechenland die Privatisierung öffentlichen Eigentums und die Austeritätspolitik fortgesetzt wird.
Demokratische Voten der Griechen, die mit der Wahl von Syriza einen Politikwechsel anstrebten, werden negiert.

Schon beim Ostermarsch 2012 haben wir dazu argumentiert!

Athen spart – auch für deutsche Waffen

Dass Griechenland ein guter Kunde von deutschen Rüstungsfirmen war, ist mittlerweile bekannt.
Noch Ende 2012 wurden 170 Panzer „Leopard 2“ im Wert von 1.7 Milliarden Euro von KMW geliefert. Für diesen und andere Aufträge flossen Schmiergelder in Millionenhöhe an hochrangige griechische Politiker und Beamte.
Im Jahr 2010 forderte der damalige Bundesaußenminister Westerwelle von Athen „ein Bekenntnis zum Eurofighter“ und untersagte somit der griechischen Regierung einen Ausstieg aus dem Waffendeal mit dem Rüstungskonzern EADS (heute Airbus).
Im gleichen Jahr – in dem u.a. die griechischen Sozialausgaben erheblich gekürzt wurden – setzten Frankreich und Deutschland die griechische Regierung unter Druck, den Verteidigungshaushalt nicht zu reduzieren!

Ein „Schuldenschnitt“ ist nicht ungewöhnlich

Mit dem „Londoner Schuldenabkommen von 1953“ erließen die damaligen westlichen Siegerländer Deutschland etwa die Hälfte ihrer Schulden aus der Kriegs- und Vorkriegszeit. Darunter war auch Griechenland. Die Restzahlungen an Griechenland stehen als einzige noch aus: Nach einer Berechnung von Daniel Cohn-Bendit hätten die gesamten deutschen Schulden an Griechenland einschließlich der Zinsen im Jahr 2012 mehr als 80 Milliarden Euro betragen.

Es gibt nicht den geringsten Grund für selbstgerechte deutsche Machtarroganz gegenüber Griechenland Ein Politikwechsel, wie er jetzt in Griechenland beginnt, kann ein entscheidender Schritt sein auch für eine gerechtere, friedlichere Zukunft und verdient unsere energische Unterstützung.


https://griechenlandsoli.wordpress.com
Junge Welt via www.ag-friedensforschung.de/themen/export/griech.html und www.ag-friedensforschung.de/regionen/Griechenland1/abs.html
2012: http://derstandard.at/1345166123124/Deutschland-schuldet-Griechenland-M…
http://www.labournet.de/internationales/griechenland/geschichte-grieche…